Der gute Hirt, D 449

The good shepherd

(Poet's title: Der gute Hirt)

Set by Schubert:

  • D 449
    Schubert did not set the stanzas in italics

    [June 1816]

Text by:

Johann Peter Uz

Text written 1763.  First published 1768.

Der gute Hirt

Was sorgest du? Sei stille, meine Seele,
Denn Gott ist ein guter Hirt,
Der mir, auch wenn ich mich nicht quäle,
Nichts mangeln lassen wird.

Er weidet mich auf bluhmenreicher Aue,
Er führt mich frischen Wassern zu,
Und bringet mich, im kühlen Taue,
Zur sichern Abendruh.

Er hört nicht auf, mich liebreich zu beschirmen,
Im Schatten vor des Tages Glut,
In seinem Schoße vor den Stürmen
Und schwarzer Bosheit Wut.

Auch wenn er mich durch finstre Täler leiten,
Mich durch die Wüste führen wird,
Will ich nichts fürchten, mir zu Seiten
Geht dieser treue Hirt.

Ich sehe schon, dass mir von meinem Freunde
Ein reicher Tisch bereitet ist,
Im Angesichte meiner Feinde,
Trotz ihrer Hinterlist.

Sie sehn den Schutz des Höchsten, und sie schämen
Sich ihrer schwach erfundnen Macht.
Wie sollten mir die Menschen nehmen,
Was Gott mir zugedacht!

Ich aber will ihn preisen und ihm danken!
Ich halt an meinem Hirten fest;
Und mein Vertrauen soll nicht wanken,
Wenn alles mich verlässt.

The good shepherd

What are you worried about? Be still, my soul!
For God is a good shepherd,
Who, even if I am not in torment,
Will never let me go without.

He lets me graze in meadows that are rich in flowers,
He leads me to fresh waters,
And in the cool dew he brings me
To a safe place to rest in the evening.

He never ceases his loving protection of me:
In the shade against the blaze of day,
In his lap against storms
And the fury of black anger.

And if he wants to lead the way through dark valleys
Or lead me across the desert,
I shall fear nothing! At my side
Is walking this faithful shepherd.

I can already see that my friends
Have prepared a rich table
In the face of my enemies,
Despite their treachery.

They can see the protection offered by the most high, and they are ashamed
Of their weak, invented power.
How can men take away from me
What God has decreed for me?

But I will praise him and thank him!
I stick firm to my shepherd;
And my trust will not waver,
Even if I am left with nothing.



Uz’s text is a re-working of Psalm 23:

Psalm 23 (King James Version, 1611)

The Lord is my shepherd; I shall not want. 
He maketh me to lie down in green pastures: 
he leadeth me beside the still waters. 
He restoreth my soul: 
he leadeth me in the paths of righteousness 
for his name's sake. 
Yea, though I walk through the valley of the shadow of death, 
I will fear no evil: 
for thou art with me; 
thy rod and thy staff 
they comfort me. 
Thou preparest a table before me 
in the presence of mine enemies: 
thou anointest my head with oil; 
my cup runneth over. 
Surely goodness and mercy 
shall follow me all the days of my life: 
and I will dwell 
in the house of the Lord forever.
Der 23. Psalm Moses Mendelssohn translation (cf. Schubert D 706)

Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. 
Er lagert mich auf grüne Weide, 
Er leitet mich an stillen Bächen, 
Er labt mein schmachtendes Gemüt, 
Er führt mich auf gerechtem Steige 
Zu seines Namens Ruhm. 
Und wall' ich auch im Todesschattens Tale, 
So wall' ich ohne Furcht, 
Denn Du beschützest mich, 
Dein Stab und Deine Stütze 
Sind mir immerdar mein Trost. 
Du richtest mir ein Freudenmahl 
Im Angesicht der Feinde zu, 
Du salbst mein Haupt mit Öle 
Und schenkst mir volle, volle Becher ein; 
Mir folget Heil und Seligkeit 
In diesem Leben nach, 
Einst ruh' ich ew'ge Zeit 
Dort in des Ew'gen Haus

Uz’s changes to the original alter the focus somewhat. Instead of ending with a direct address to the Lord, the shepherd himself, Uz begins by addressing his soul (God, the shepherd, remains in the third person). He is telling his soul not to worry, all will be well. This is nothing short of an admission that the speaker IS worried. The text is a rhetorical exercise in persuading ourselves that we are in good hands; it is not exactly an unmediated (and unsolicited) hymn of praise and thanks.

Original Spelling and notes on the text

Der gute Hirt

Was sorgest du? Sey stille, meine Seele! 
Denn Gott ist ein guter Hirt1, 
Der mir, auch wenn ich mich nicht quäle, 
Nichts mangeln lassen wird.  

Er weidet mich auf bluhmenreicher Aue, 
Er2 führt mich frischen Wassern zu, 
Und bringet mich, im kühlen Thaue, 
Zur sichern Abendruh.  

Er hört nicht auf, mich liebreich zu beschirmen, 
Im Schatten vor des Tages Glut, 
In seinem Schooße vor den Stürmen 
Und schwarzer Bosheit Wuth.  

Auch wenn er mich durch finstre Thäler leiten, 
Mich durch die Wüste führen wird, 
Will ich nichts fürchten! Mir zu Seiten 
Geht dieser treue Hirt.  

Ich sehe schon, daß mir von meinem Freunde 
Ein reicher Tisch bereitet ist, 
Im Angesichte meiner Feinde, 
Trotz ihrer Hinterlist.  

Sie sehn den Schutz des Höchsten, und sie schämen 
Sich ihrer schwach erfundnen Macht. 
Wie sollten mir die Menschen nehmen, 
Was Gott mir zugedacht!

Ich aber will ihn preisen und ihm danken! 
Ich halt an meinem Hirten fest; 
Und mein Vertrauen soll nicht wanken, 
Wenn alles mich verläßt.

1  Schubert changed Uz's 'ein getreuer Hirt' (a faithful shepherd) to 'ein guter Hirt' (a good shepherd)
2  Schubert changed Uz's 'Und' (and) to 'Er' (he)

Confirmed by Peter Rastl with Schubert’s source, Sämmtliche Poetische Werke von I. P. Uz. II. Theil. Wien. Gedruckt für Franz Schrämbl bey Ignaz Alberti. 1790. [Sammlung der vorzüglichsten Werke deutscher Dichter und Prosaisten. X. Band.] pages 162-163; with Sämtliche Poetische Werke von J. P. Uz. Erster Band. Leipzig in der Dykischen Buchhandlung. 1768, pages 335-336; and with Poetische Werke von Johann Peter Uz. Zweyter Band. Nach seinen eigenhändigen Verbesserungen herausgegeben von Christian Felix Weisse. Wien. Bey J. V. Degen, Buchdrucker und Buchhändler. 1805, pages 267-268.

Note: The poem’s title is Der gute Hirt in the 1805 edition.

To see an early edition of the text, go to page 162  [182 von 294] here: http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ165356207