Emperor Maximilian on Martin's Wall
(Poet's title: Kaiser Maximilian auf der Martinswand)
Set by Schubert:
D 990A
[circa 1818]
“Hinauf! hinauf!
In Sprung und Lauf!
Wo die Luft so leicht, wo die Sonne so klar,
Nur die Gämse springt, nur horstet der Aar;
Wo das Menschengewühl zu Füßen mir rollt,
Wo das Donnergebrüll tief unten grollt.
Da ist der Ort, wo die Majestät
Sich herrlich den Herrscherthron erhöht!
Die steile Bahn
Hinan, hinan!
Dort pfeifet die Gämse! Ha, springe nur vor;
Nachsetzt der Jäger und fliegt empor.
“Gähnt auch die Kluft
Schwarz wie die Gruft,
Nur hinüber, hinüber im leichten Schwung,
Wer setzt mir nach? – Ein Kaiser-Sprung!
Klimm, Gämse nur auf die Felsenwand!
In die luftige Höh´, an des Abgrunds Rand
Mach ich mit Eisen mir doch die Bahn,
Nur mutig hinauf und mutig hinan!
Jetzt ohne Rast
Den Strauch gefasst!
Wenn tückisch der Zweig vom Gesteine lässt,
So hält mich im Falle die Klippe noch fest.”
Der Stein nicht hält;
Der Kaiser fällt
In die Tiefen hinab, zwei Klafter lang;
Da ward dem Kühnen doch etwas bang.
Ein Felsen hervor ein wenig ragt,
Das nennt er Glück – Gott sei’s geklagt!
Einbrachen die Knie, doch blieb er stehn!
Und taumelt sich aus; da musst´ er nun sehn:
Hier helfe kein Sprung,
Kein Adlerschwung;
Denn unter ihm senkt sich die Martinswand,
Der steilste Felsen im ganzen Land.
Er starrt hinab
Ins Wolkengrab.
Er starrt hinauf ins Wolkenmeer,
Und schauet zurück und schauet umher.
Da zeigt sich kein Fleck zum Sprung handbreit,
Kein Strauch, der den Zweig dem Klimmenden beut.
Aus hartem Felsen wölbt sich ein Loch
Schroff hinter ihm, wie ein Dom so hoch.
Der Kaiser ruft
In taube Luft:
“Ei doch wie hat mich die Gämse verführt!
Kein Weg zu den Lebenden niederführt.”
So ist es geschehn,
Es musste so gehn.
Wo die Luft so leicht, wo die Sonne so klar,
Wo die Gämse nur springt, nur horstet der Aar;
Wo das Menschengewühl zu Füßen ihm rollt,
Wo das Donnergebrüll tief unten grollt.
Da steht des Kaisers Majestät,
So hoch, doch nicht zur Wonne erhöht.
Ein Jammersohn
Auf luftigem Thron.
Es findet der Hohe sich plötzlich allein
Und fühlet sich schauernd verlassen und klein.
Im Talesgrund
Ein Hirte stund,
Und sieht auf der Platte sich’s regen,
Und bücken und heben und schreitend bewegen.
“Den bannt wohl hinauf des Satans Gewalt?
Das ist, bei Gott! eine Menschengestalt!”
So ruft er und winket die Hirten herbei
Und jeder staunt, welch Wunder es sei.
“Gott sei mit ihm!”
Ist eine Stimm.
“Der stehet dort oben in großer Not!
Muss arg wohl erleiden den Hungertod.”
Auf leichtem Ross
Ein Jägertross
Kommt nun das Tal herein gesprengt,
Wo sich die Menge schon gaffend drängt,
Und rufet den nächsten Hirten an:
“Nahm wohl der Kaiser anher die Bahn?
Hoch auf den Alpen klomm er empor,
Dass ihn des Jägers Blick verlor!”
Der Hirte blickt
Auf die Wand – erschrickt.
Hindeutend sagt er zum Jägerschwarm:
“Dann schaut ihn dort oben! dass Gott erbarm!”
Der Jäger blickt
Auf die Wand – erschrickt
Und hebet nun schnell sein Sprecherrohr
Und rufet, was Menschenbrust mag, empor:
“Herr Kaiser, seid ihr’s, der steht in der Blend´?
So werft herab einen Stein behend!”
Und vorwärts nun woget das Menschengewühl,
Und plötzlich war es totenstill.
So fällt der Stein
Senkrecht hinein,
Wo unter dem Felsen ein Hüter wacht,
Dass zerschmettert das Dach zusammenkracht.
Des Volkes Geheul,
Auf eine Meil
Im ganzen Umkreis zu hören,
Macht rings das Echo empören.
Und zum Kaiser auf dringet der Jammerlaut,
Der kaum mehr menschlicher Hilfe vertraut.
Er spannet das Aug, er strecket das Ohr:
“Was wühlet dort unten? was rauscht empor?”
Er sieht und lauscht;
Fort wühlt’s und rauscht –
So harret er aus, ohne Murren und Klag´,
Der edle Herr bis zu Mittag.
Doch Sonnenbrand,
Die Felsenwand
Zurück mit glühenden Strahlen prallt;
Da wird unleidlich der Hitze Gewalt.
Erschöpft von ermüdender Gämsenjagd,
Von Durst gequält, von dem Hunger geplagt,
Fühlt sich der Kaiser matt und schwach.
War’s Wunder, dass endlich die Kraft ihm brach?
Das wünscht er allein:
Gewiss zu sein,
Eh’ die Besinnung ihm verfließt,
Ob Hilfe bei Menschen noch möglich ist?
Bald wusst’ er Rat
Und schritt zur Tat
Und schrieb mit Stiften auf Pergament
Die Frag’ ans Volk und wickelt behend
Mit goldenem Bande das Täfelein
Auf einen gewichtigen Marmorstein,
Ließ fallen die Last in die Tiefe hinab –
Und horcht – kein Laut, der ihm Antwort gab.
Ach Gott und Herr!
Man liebt ihn so sehr;
Drum findet vom Volke sich niemand ein,
Dem Herrn ein Bote des Todes zu sein.
Der Kaiser, wie hart,
Auf Antwort harrt
Und sendet den dritten und vierten Stein:
Doch immer wollt’ es vergeblich sein.
Bis schon am Himmel die Sonne sich senkt
Und nun erseufzend der Herr sich denkt:
“Wär Hilfe möglich, sie riefen es mir,
So harr ich nun sichrer des Todes allhier.”
Da hob sein Sinn
Zu Gott sich hin;
Ihm entflammt das Herz der heilige Geist,
Dass er sich schnell von dem Irdischen reißt,
Wegstoßt die Welt,
Zum Ewigen hält.
Jetzt nimmt er ein Täflein wieder zur Hand,
Beschreibt es eifrig. Weil fehlte das Band,
So band er’s am Stein mit dem goldenen Vlies.
Was sollt’s ihm? Er war ja des Todes gewiss.
Und aus dem erhöhten luftigen Grab
Wirft er den Stein in das Leben hinab.
Wohl peinlicher Schmerz,
Durchwühlet das Herz
Jedem, der nun, was der Kaiser begehrt,
Weinend vom weinenden Leser hört.
Der Leser rief:
“So heißt der Brief.
Viel Dank, Tirol, für deine Lieb,
Die treu in jeder Not mir blieb.
Doch Gott versucht´ ich mit Übermut,
Das soll ich nun büßen durch Leib und Blut.
Bey Menschen ist keine Rettung mehr;
Gottes Wille geschehe! Gerecht ist der Herr!
Will büßen die Schuld,
Mit Mut und Geduld.
Mit einem wohl könnt ihr mein Herz erfreun,
Ich will euch den Dank im Tode noch weihn.
Dass unverweilt
Nach Zierlein eilt
Ein Bot um das heilige Sakrament,
Nach dem mir dürstend die Seele brennt.
Und wenn der Priester steht am Fluss,
So kündet’s mir, Schützen, durch einen Schuss.
Und wenn ich den Segen nun soll empfahn,
So deut’ es ein zweiter mir wieder an.
Sehr bitt ich euch
Fleht dann zugleich
Mit mir zum Helfer in aller Not,
Dass er mich stärk’ in dem Hungertod.”
Der Bothe fleugt,
Der Priester keucht
Nun schon herbei, nun steht er am Fluss;
Schnell kündet’s dem Kaiser an ein Schuss.
Der schauet hinab, erblickt die Monstranz,
Denn blitzend erglänzet ihr Demantkranz,
Und wirft sich vor ihr auf die Kniee hin
Mit zerknirschtem Herzen, mit gläubigem Sinn.
Die Menschheit ringt
Und siegt, und schwingt
Auf entfesselten Flügeln empor sich schnell
Zu der ewigen Liebe hochheiligem Quell.
Und o ! wie fleht
Sein heißes Gebet!
“O Gott, du Vater, allmächtig am Himmelsthron!
Du Lieb’ aus Lieb’ entquollener Gottessohn,
Und du hochheiliger Gottesgeist,
Der beyde vereint, das Heil uns weist;
O Gott, des Liebe auf jeder Spur
Verkündet laut die weite Natur!
O tauchte sich schnell
Im Liebesquell
Mein liebender Geist, umfasste die Welt,
Die liebend am Herzen dein Arm erhält!
Vor meinem Tod
Dein Himmelsbrot,
Wünsch ich, Unwürdiger, o wie sehr!
O sieh auf mich erbarmend her!
O Christus Lieb’ tritt bei mir ein
Und führ mich zurück in der Frommen Verein,
Die deine Liebe so feurig beseelt,
Dass eines sie werden mit Gott und Welt.
Und weil ich nicht wert,
Was ich begehrt,
Ein einziges Wort aus deinem Mund
Macht deinen Knecht auch wieder gesund.”
So will er im Flehn
Vor Liebe vergehn.
Da kündet ein zweiter Schusss ihm an,
Dass er den Segen nun soll empfahn.
Der Herr sogleich auf Felsengrund,
Wirft sich die Stirn und die Hände wund;
Und der Jäger mit lautem Sprecherrohr
Sagt ihm des Priesters Worte vor:
“Dich segne Gott,
In deiner Not,
Der Vater, der Sohn, und der Heilige Geist,
Den Himmel und Erd’ ohne Ende preist!”
Nun allzumal
Im ganzen Tal
Das Volk auf den Knieen harrt im Gebet
Und laut für das Heil des Herren fleht.
Den Kaiser rührt’s, der Bethenden Schall
Bringt ihm zu Ohren der Wiederhall.
Auch er bleibt knieen im Gebet
Und Gott für das Wohl der Völker fleht.
Schon flammt der Mond
Am Horizont,
Und herrlich das grünliche Firmament
Von funkelnden Sternenheeren brennt.
Des Himmels Pracht
Erwecket mit Macht
Die Sehnsucht zum himmlischen Vaterland;
Ihm löset sich jedes irdische Band.
Wo der Seraphim Harfe Jubel erklingt,
Der Seligen Chor das Heilig singt,
Wo das Leiden schweigt, die Begierde sich bricht,
Zur ewigen Liebe, zum ewigen Licht,
Dahin, dahin
Schwingt sich sein Sinn;
Und mit hoch emporgehobenen Händen
Denkt er entfliehend sein Elend zu enden.
Als schlank und fein
Ein Bäuerlein
Wie der Blitz ihn blendend vor ihm stund
Und grüßt´ ihn mit lieblich ertönendem Mund:
“Herr Max, zum Sterben hat’s wohl noch Zeit,
Doch folget mir schnell. Der Weg ist weit!”
Der Kaiser entsetzt sich ob dem Gesicht
Und trauet den Augen und Ohren nicht.
Und wie er schaut,
Ihm heimlich graut;
Denn es wallt an dem Knaben gar sonderlich
Ein dämmernder Schein, der nichts Irdischem glich.
Doch der Kaiser in Hast
Sich wieder fasst
Und fragt das Knäblein: “Wer bist du? Sprich!”
“Ein Bote, gesandt um zu retten dich.”
“Wer zeigte dir an zur Klippe den Weg?”
“Wohl kenn ich den Berg und jeglichen Steg.”
“So hat dich der Himmel zu mir geschickt?”
“Wohl hat er dein reuiges Herz erblickt.”
Drauf es sich dreht,
Zur Höhlung geht
Und gleitet nun leicht durch den Riss in die Wand,
Den vorher sein forschendes Auge nicht fand.
Durch den Riss gebückt
Der Kaiser sich drückt;
Sieh, da hüpfet das Knäblein leuchtend voran,
Durch steile Schluchten tief ab die Bahn.
Wo funkelnd das Erz an den Wänden glimmt,
In der Tiefe der Schwaden aufblitzend schwimmt.
Am Gewölb ertönt der Schritte Hall;
Fern donnert des Bergstroms brausender Fall.
Tiefer noch ab,
Meilen hinab:
Da gleitet das Knäblein in eine Schlucht;
Die Fackel erlosch. – Mit den Händen bange nun sucht
Max sich den Weg hinvor
Und dringt empor
Und schaut aufatmend der Sterne Licht
Und sucht den Knaben und findet ihn nicht.
Da fasst ihn ein Schauer. Nicht hat er geirrt;
Wohl war es ein Engel, der ihn geführt.
Und schon erkennt er Zierleins Tal,
Hört brausen der Menge verworrenen Schall.
Mit bebendem Tritt
Er weiter schritt;
Wie oft ermattet er weilen muss,
Bis er naht dem weit erglänzenden Fluss.
Noch stand er weit;
Doch hocherfreut
Schaut er den Priester bey Fackelglanz
Stehn, unermüdlich bei der Monstranz.
Und noch die getreuen Gemeinden knien
Und heiß im Gebete für ihn glühn.
Sein Auge ward nass, sein Herz hoch schwoll;
Es war ja von tausend Gefühlen voll.
Schnell tritt er hervor,
Ruft laut empor:
„Lobet den Herrn und seine Macht!
Seht, mich hat sein Engel zurück gebracht!”
“Up! Up!
Run and jump!
Where the air is so light, where the sun is so clear,
Only the chamois jumps, only the eagle nests;
Where the human crowd rolls by beneath my feet,
Where the sound of thunder rumbles deep below me:
That is the place where majesty
Should raise its lordly throne as master!
The steep track
Let us be off! Let us be off!
That is where the chamois bleats! Oh, just jump in front of it;
The huntsman pursues it and flies upwards!
“A cleft in the rock yawns,
Black as the grave;
Just jump over it, over it with an easy motion!
Who can pursue me? That was a real imperial leap!
Only chamois clamber up this cliff face!
Into the airy heights, onto the edge of the abyss,
I can make my way with iron.
Just go up with courage, just go forward with courage!
No stopping now,
Grab hold of the bush!
If the branch betrays me and comes loose from the rocks
I can still hold on firmly to the cliff if I fall!”
He loses his foothold on the stone,
The Emperor falls
Two fathoms down into the depths;
Then Prince Max became rather anxious, you might say.
There is a bit of a rock sticking out,
Which he considers fortunate – praise God!
His knees have taken a jolt, but he has stayed upright,
And he is swaying; so he has to have a look:
No jumping was going to help here,
No soaring like an eagle;
For falling away underneath him is Martin’s Wall,
The steepest cliff in the whole land.
He stares down
Into a cloudy grave,
And he stares up into a sea of clouds,
And he looks behind him and looks around.
There is no sign anywhere of a spot where he can jump even a hand’s breadth,
No bush offering a branch to a climber,
The hard stone behind him is curved into emptiness
Directly behind him, like a high dome!
The Emperor calls out
Into the deaf air:
“Oh, how that chamois has tricked me!
There is no way back to the land of the living.”
Thus it was willed,
This it has come to pass!
Where the air is so light, where the sun is so clear,
Only the chamois jumps, only the eagle nests;
Where the human crowd rolls by beneath his feet,
Where the sound of thunder rumbles deep below:
That is where His Majesty the Emperor is standing,
But not raised up in bliss.
A son of sorrow
On an airy throne,
Max suddenly now finds himself alone,
And he feels terrified, abandoned and small.
In the valley bottom
A shepherd was standing,
And he looks up at the soaring cliff
And notices something moving about, bending, standing up and pacing around.
“Has Satan conjured someone into his power?
By God, that is a human figure!”
That is what he calls out, and he gestures to the other shepherds,
To marvel with him at the phenomenon!
“God be with him!”
Is one of the voices:
“Whoever is standing up there in great distress
Will almost certainly die of hunger.”
On a light horse
One of the hunting party
Comes trotting down the valley
To the point where a crowd has gathered to stare up,
And he calls out to the nearest shepherd:
“Did the Emperor come this way, by any chance?
He climbed high up into the Alps
And so he lost sight of the hunting party.”
The shepherd
Looks at Martin’s Wall, horrified,
And says to the company of huntsmen, pointing up:
“That is him you can see up there! God have mercy on him!”
The huntsman looks
At Martin’s Wall, horrified,
And quickly raises his loudspeaker,
And calls up with all the force a human breast can summon:
“My Lord Emperor, if it is you standing up there,
Throw a stone down immediately!”
And the crowd of humans surges forward,
And suddenly there was a deathly silence.
Then the stone falls,
Plunging vertically,
Where a herder is keeping watch under the cliff,
And it crashes down onto his head.
The wailing of the crowd
Could be heard for a mile
Around in all directions,
Amplified by the echo.
And the cries of distress rise up to the Emperor,
Who can no longer realistically hope for human help.
He strains his eyes and his ears:
“What is that swirling down there? What rumbling is coming up?”
He looks and listens;
The swirling and the rumbling continue –
Thus he waits, without moaning or complaining,
The noble Prince waits there until midday.
But the burning sun
Hits the wall of rock
And majestic glowing beams bounce back;
The strong heat then becomes unbearable.
Exhausted by the draining hunt for the chamois,
Parched with thirst, tormented with hunger,
Max begins to feel drained and weak; –
Is it any wonder that his strength eventually collapsed?
The only thing he wanted was
To be certain,
Before he fell unconscious,
That human help was no longer possible.
He soon had an idea
And started acting on it,
And he wrote with a pencil on parchment
Asking the people his question, and he quickly rolled
The document up and tied it with a golden ribbon
Onto a heavy piece of marble,
And he dropped it down into the depths; –
And listen – not a sound replied to him.
Oh God and Lord!
He is so much beloved
So nobody in the crowd could be found
To act as a messenger announcing to the Prince his imminent death.
The Emperor is keenly
Waiting for an answer,
And he sends a third and a fourth stone,
But it was always going to be in vain.
Until the sun starts to fall lower in the sky
And the Prince sighs and thinks to himself:
“If help were possible, they would call me,
Therefore I can be sure that I can expect to die here.”
Then his mind rose
Towards God;
The holy spirit set fire to his heart,
Allowing him quickly to tear himself away from earthly things;
He pushes the world away,
He grasps hold of what is eternal!
He now takes one more note in his hand
And writes eagerly. – Because there was no ribbon,
He attached it to the stone with the chain of the order of the Golden Fleece;
What else could he do? He was sure he was going to die!
And out of his lofty, airy grave
He throws the stone down amongst the living.
Lots of painful agony
Spreads through the hearts
Of those who hear the Emperor’s request,
They weep as they listen to the person weeping as he reads aloud.
The reader called out:
“This is what the letter says.
Many thanks, Tyrol, for your love,
Which always remained faithful to me in every emergency.
But I challenged God with my pride,
Which I now have to atone for with my body and blood.
I can no longer be saved by humans;
Let God’s will be done! The Lord is just!
I shall confess my guilt,
With courage and patience.
You can only do one thing to delight my heart,
I shall now dedicate my gratitude to you in death.
“Send a messenger to Zierlein quickly
And without delay
Ask for the holy sacrament,
For which my thirsting soul is burning.
And when the priest is standing by the river,
Let me know by getting a marksman to shoot.
And when I have received the blessing
Indicate it by firing a second shot.
I beg you
Then to pray together
As I ask God to help me in this situation
By strengthening me as I die of hunger.”
The messenger flies off;
The panting priest
Soon appears, he is now standing by the river,
They quickly inform the Emperor by firing a shot.
He looks down, catches sight of the monstrance,
Since its wreath of diamonds is glistening like lightning.
And he throws himself down on his knees,
With a remorseful heart, with an attitude of faith.
Humanity wrestles,
And is victorious, and soars
Quickly upwards on unfettered wings
To the most sacred source of eternal love!
And oh how he pleaded
In his ardent prayer!
“Oh God, father almighty on the throne of heaven,
Oh Son of God, love pouring from love,
And you oh most holy spirit of God,
Uniting them both in order to bring us salvation;
Oh God, whose love is proclaimed
Aloud by every trace of nature all around!
Oh if I could quickly immerse myself
In the fountain of love,
My loving spirit would embrace the world
Which you lovingly hold in your arms.
“Before my death
Your heavenly bread
Is what I long for – oh, how intensely – unworthy as I am!
Oh look down on me in mercy!
May the love of Christ visit me,
And take me back to the assembly of believers,
Which your love has so ardently animated
So that they can be united as one with God and the world.
And since I am not worthy
To beg for anything,
A single word from your mouth
Will make your servant healthy again.”
In this way, as he prays, he wants
To die of love.
Then a second shot is sent to him,
So that he can now receive the blessing.
The Prince immediately falls to the rocky floor,
Throwing down his forehead and his wounded hands.
And the huntsman takes the loudspeaker
And repeats the words of the priest:
“God bless you
In your extremity,
Father, Son and Holy Ghost,
Praised by heaven and earth without end.”
Now all together
Throughout the whole valley
The people kneel and pray,
Begging for their Prince to be saved.
The Emperor is moved, the crowd of intercessors
Resounds and echoes in his ears.
He too remains kneeling in prayer,
And begs God for the wellbeing of his people,
The moon is soon aflame
On the horizon,
And the darkening firmament burns majestically
With a host of sparkling stars.
The splendour of the sky
Powerfully awakens
A longing for his heavenly fatherland,
He is released from every earthly connection.
Towards the place where the seraphim’s harp sounds out in jubilation,
Where the blessed choir of the saints sing,
Where suffering is silenced, where desire is stilled,
Towards eternal love, towards eternal light,
That is where
His mind soars,
And with hands lifted high
He imagines that his suffering is now coming to an end;
Then slender and delicate
There was a small peasant
Standing in front of him, dazzling him like lightning,
And he greeted him with a loving voice:
“Prince Max, there is plenty of time to die later,
Just follow me quickly. The path is wide.”
The Emperor is horrified by the face
And does not trust his eyes or his ears.
And as he looks on
He secretly becomes afraid;
For around the lad an unusual
Strange glow emerged, which was not like anything on earth.
But the Emperor is quick
To compose himself
And he asks the lad, “Who are you? Tell me!”
“A messenger sent to rescue you.”
“Who showed you the way to this cleft in the rock?”
“I know the mountain well and every step.”
“So is it heaven that has sent you to me?”
“God has noticed your contrite heart.”
Then they move
And go to a little hollow,
And they slip gently through a crack in the wall
Which his keen eye had not hitherto spotted.
Bending through the crack
The Emperor pushes himself forward;
Look! the lad is leaping along, lighting the way,
Through steep crevasse, on a pathway into the depths.
Where ore sparkles on the walls of the cave,
In the depths vapours swim and emit flashes of light,
The footsteps can be heard in the vault above,
In the distance there is the rumbling thunder of a tumbling mountain stream,
Even further down,
Miles down:
The lad then slides into a crevasse
The torch goes out. – With anxious hands Max now seeks
To find his way in front of him,
And he presses on;
And he beholds the light of the stars as he breathes out,
And he looks for the lad – and he cannot find him.
He is then gripped with astonishment. He was not wrong.
It really was an angel that had led him
And he soon recognises Zierlein in the valley of the Inn,
He can hear the roar of the confused crowd.
With trembling gait
He steps forward,
So often, exhausted, he has to rest
Until he approaches the broadly shining river.
He is now standing clear,
But overjoyed,
He can see the priest by the light of a torch
Standing unwearied with the monstrance.
And now the faithful assembly kneel,
Ardently praying for him.
His eyes filled with tears, his heart swelled up,
– For it was full of a thousand emotions.
He quickly steps forward
And cries out loud:
“Praise to the Lord and his power!
Look, His angel has brought me back.”
All translations into English that appear on this website, unless otherwise stated, are by Malcolm Wren. You are free to use them on condition that you acknowledge Malcolm Wren as the translator and schubertsong.uk as the source. Unless otherwise stated, the comments and essays that appear after the texts and translations are by Malcolm Wren and are © Copyright.
☙
Themes and images in this text:
Angels  Germany and being German  Hunters and hunting  Kings and Emperors  Mountains and cliffs  Prayers and praying  Priests 
The place
Martinswand is a sheer cliff by the river Inn, near the small town of Zirl (Zierlein in the ballad), about 15 km west of Innsbruck.
The time
The subtitle of Collin’s ballad is ‘1493’, but this was changed to 1490 in the edition of Schubert’s ballad published by his brother Ferdinand.
The Emperor
Maximilian I of Austria used the title of Holy Roman Emperor from February 1508 until his death in January 1519 (though he was never crowned Emperor by the Pope, as was customary). So, whether the incident on the cliff happened in 1490 or 1493 he was not technically an Emperor at the time. He was, however, Duke of Burgundy (from 1477), Duke of Luxemburg, Count of Tirol, German King of the Romans (after his coronation at Aachen in 1486), Archduke of Austria (from 1493) and the Grand Master of the Order of the Golden Fleece.
The Order of the Golden Fleece
At the end of the 15th century there were at any one time 50 members of this chivalric order in addition to the Royal Grand Master. It is not known whether it was standard practice to wear the golden chain while out hunting chamois in the Alps.
Monstrances
After the official declaration at the Lateran Council of 1215 that transubstantiation was the Catholic way of understanding the doctrine of the real presence of Christ in the Eucharist, the practice of reserving the consecrated bread (now the body of Christ) rather than eating it all at a celebration of Mass became more widespread. It soon became common to place the host in a monstrance so that it could be held up and demonstrated in processions, for example on the increasingly popular festival of Corpus Christi (the body of Christ). It was not uncommon to decorate these monstrances with diamonds (though there is not much evidence that the intention was to allow kings trapped at the top of mountains to see them on the valley floor).
Maximilian and posterity
Maximilian had responsibilities stretching from what is now Belgium, through Burgundy and Luxemburg and as far east as Austria. However, his favourite place was the Tirol (technically not part of Austria at that time), and the Inn valley in particular. He commissioned a staggeringly expensive tomb with dozens of life-size bronze figures to fill the court chapel at the foot of another enormous cliff, in Innsbruck. Unfortunately, though, he died on the (very flat) borders of Hungary and is buried in Wiener-Neustadt, leaving his tomb empty.
☙
Original Spelling Kaiser Maximilian, auf der Martinswand in Tyrol "Hinauf! hinauf! In Sprung und Lauf! Wo die Luft so leicht, wo die Sonne so klar, Nur die Gemse springt, nur horstet der Aar; Wo das Menschengewühl zu Füßen mir rollt, Wo das Donnergebrüll tief unten grollt: Das ist der Ort, wo die Majestät Sich herrlich den Herrscherthron erhöht! Die steile Bahn Hinan! hinan! Dort pfeifet die Gemse! Ha springe nur vor; Nachsetzt der Jäger, und fliegt empor! "Gähnt auch die Kluft Schwarz wie die Gruft; Nur hinüber, hinüber im leichten Schwung! Wer setzet mir nach? 'S war ein K a i s e r -Sprung! Klimm Gemse nur auf die Felsenwand! In die luftige Höh, an des Abgrunds Rand, Mach ich mit Eisen mir d o c h die Bahn. Nur muthig hinauf, und muthig hinan! Jetzt ohne Rast Den Strauch erfaßt! Wenn tückisch der Zweig vom Gesteine läßt, So hält mich im Fall die Klippe noch fest." Der Stein nicht hält, Der Kaiser fällt In die Tiefen hinab zwey Klafter lang; Da ward Herrn M a x e n doch gleichsam bang. Ein Felsen hervor ein wenig ragt, Das nennet er Glück - Gott sey's geklagt! Einbrachen die Kniee, doch blieb er steh'n, Und taumelt sich aus; da mußt er nun seh'n: Hier half kein Sprung Kein Adlerschwung; Denn unter ihm senkt sich die M a r t i n s w a n d : Der steileste Felsen im ganzen Land. Er starrt hinab In's Wolkengrab, Und starrt hinauf in's Wolkenmeer, Und schaut zurück und schaut umher. Da zeigt sich kein Fleck zum Sprung Hand breit, Kein Strauch, der den Zweig dem Klimmer beuth, Aus hartem Felsen wölbt sich ein Loch Schroff hinter ihm, wie ein Dom so hoch! Der Kaiser ruft In taube Luft: "Ey doch wie hat mich die Gemse verführt! Kein Weg zu den Lebenden niederführt." Er war's g e w i l l t , Es ist e r f ü l l t ! Wo die Luft so leicht, wo die Sonne so klar, Wo die Gemse nur springt, nur horstet der Aar, Wo das Menschengewühl zu Füßen ihm rollt; Wo das Donnergebrüll tief unten grollt; Da steht des Kaisers Majestät, Doch nicht zur Wonne hoch erhöht. Ein Jammersohn Auf luft'gem Thron, Findet sich M a x nun plötzlich allein, Und fühlt sich schaudernd, verlassen und klein. Im Thalesgrund Ein Hirte stund, Und sieht auf der Platte sich's regen, Und bücken und heben und schreitend bewegen. "Den bannt wohl hinauf des Satans Gewalt? Das ist bey Gott eine Menschengestalt!" So ruft er, und winkt die Hirten herbey, Daß Jeder ihm staunend das Wunder zeih! "Gott sey mit ihm!" Ist's eine Stimm': "Der stehet dort oben in großer Noth, Muß arg wohl erleiden den Hungertod." Auf leichtem Roß Ein Jägertroß Kommt nun das Thal hereingesprengt, Wo sich die Menge schon gaffend drängt, Und rufet den nächsten Hirten an: "Nahm wohl der Kaiser anher die Bahn? Hoch auf den Alpen klomm er empor, Daß ihn des Jägers Blick verlor." Der Hirte blickt Auf die Wand, erschrickt, Hindeutend sagt er zum Jägerschwarm: "Dann schaut ihn dort oben! daß Gott erbarm!" Der Jäger blickt Auf die Wand, erschrickt, Und hebet nun schnell sein Sprecherrohr, Und ruft, was Menschenbrust mag, empor. "Herr Kaiser, seyd ihr's, der steht in der Blend, So werft herab einen Stein behend!" Und vorwärts nun woget das Menschengewühl, Und plötzlich ward es nun todtenstill. Da fällt der Stein, Senkrecht hinein, Wo unter dem Felsen ein Hüter wacht, Daß zerschmettert das Dach zusammenkracht. Des Volks Geheul', Auf eine Meil Im ganzen Umkreis zu hören, Macht rings das Echo empören. Und zum Kaiser auf dringet der Jammerlaut, Der kaum mehr menschlicher Hülfe vertraut. Er spannet das Aug', er strecket das Ohr: "Was wühlet dort unten? Was rauscht empor?" Er sieht und lauscht; Fort wühlt's und rauscht - So harret er aus, ohn Murren und Klag, Der edle Herr bis zu Mittag. Doch Sonnenbrand, Die Felsenwand Zurück mit glühenden Strahlen prallt; Da wird unleidlich der Hitze Gewalt. Erschöpft von der mattenden Gemsenjagd, Von Durst gequält, von dem Hunger geplagt, Fühlet sich M a x ganz matt und schwach; - War's Wunder, daß endlich die Kraft ihm brach? Das wünscht er allein: Gewiß zu seyn; Eh' die Besinnung ihm verfließt, Ob Hülfe bey Menschen noch möglich ist? Bald wußt' er Rath, Und schritt zur That, Und schrieb mit Stiften auf Pergament Die Frag' ans Volk, und wickelt behend Mit goldenem Bande das Täfelein Auf einen gewicht'gen Marmorstein, Ließ fallen die Last in die Tiefe hinab; - Und horcht - kein Laut, der ihm Antwort gab. Ach Gott und Herr! Man liebt ihn so sehr Drum findet vom Volke sich niemand ein, Dem Herrn ein Bothe des Todes zu seyn. Der Kaiser wie hart Auf Antwort harrt, Und sendet den dritten und vierten Stein, Doch immer wollt' es vergeblich seyn. Bis schon am Himmel die Sonne sich senkt, Und nun erseufzend der Herr sich denkt: "Wär' Hülfe m ö g l i c h , sie riefen es mir, So harr' ich nun sichrer des Tod's allhier." Da hob sein Sinn Zu Gott sich hin; Ihm entflammet das Herz der heilige Geist, Daß er sich schnell von dem Irdischen reißt; Wegstoßt die Welt, Zum Ew'gen hält! Jetzt wieder ein Täflein nimmt zur Hand, Beschreibt es eifrig. - Weil fehlte das Band, So band er's am Stein mit dem g o l d e n e n V l i e ß : Was sollt's ihm? Er war ja des Todes gewiß! Und aus dem erhöheten luftigen Grab Wirft er den Stein in das Leben hinab. Wohl peinlicher Schmerz, Durchwühlet das Herz Jedem, der nun, was der Kaiser begehrt, Weinend vom weinenden Leser hört. Der Leser rief: "So heißt der Brief. Viel Dank Tyrol für deine Lieb, Die t r e u i n j e d e r N o t h mir blieb. Doch Gott versucht ich mit Übermuth, Das soll ich nun büßen durch Leib und Blut. Bey Menschen ist keine Rettung mehr; Gott's Wille geschehe! Gerecht ist der Herr! Will büßen die Schuld, Mit Muth und Geduld. Mit einem wohl könnt ihr mein Herz erfreu'n, Ich will euch den Dank im Tode noch weih'n. "Nach Z i e r l e i n eilt Nun unverweilt Ein Both' um das heilige Sacrament, Nach dem mir dürstend die Seele brennt. Und wenn der Priester steht am Fluß, So kündet's mir Schützen durch einen Schuß. Und wenn ich den Segen nun soll empfahn, So deut' es ein zweyter mir wieder an. Sehr bitt' ich euch Fleht dann zugleich Mit mir zum Helfer in aller Noth, Daß er mich stärk' in dem Hungertod." Der Bothe fleugt; Der Priester keucht Nun schon herbey, nun steht er am Fluß, Schnell kündet's dem Kaiser der Schützen Schuß. Der schauet hinab, erblickt die Monstranz, Denn blitzend erglänzt ihr Demantkranz. Und wirft sich vor ihr auf die Kniee hin, Mit zerknirschtem Herzen, mit gläubigem Sinn. Die Menschheit ringt, Und siegt, und schwingt Auf entfesselten Flügeln empor sich schnell Zu der ewigen Liebe hochheiligem Quell! Und o wie fleht Sein heißes Gebeth! "O Gott, du Vater allmächtig am Himmelsthron, Du Lieb' aus Lieb' entquollener Gottessohn, Und du hochheiliger Gottesgeist, Der beyde vereint, das Heil uns weis't; O Gott, deß Lieb' auf jeder Spur Verkündet laut die weite Natur! O tauchte sich schnell Im Liebesquell Mein liebender Geist, umfaßte die Welt, Die liebend am Herzen dein Arm erhält. "Vor meinem Tod, Dein Himmelsbrot, Wünsch ich Unwürdiger, o wie sehr! O sieh auf mich erbarmend her! O Christus Lieb' tritt bey mir ein, Und führ' mich zurück in der Gläub'gen Verein, Die deine Lieb' so feurig beseelt, Daß eines sie werden mit Gott und Welt. Und weil ich nicht werth, Was ich begehrt, Ein einzig Wort aus deinem Mund Macht deinen Knecht auch wieder gesund." So will er im Fleh'n Vor Liebe vergeh'n. Da kündet ein zweyter Schuß ihm an, Daß er den Segen nun soll empfahn. Der Herr sogleich auf Felsengrund, Wirft sich die Stirn' und die Hände wund. Und der Jäger mit lautem Sprecherrohr Sagt ihm des Priesters Worte vor: "Dich segnet Gott, In deiner Noth, Der Vater, der Sohn, und der Heilige Geist, Den Himmel und Erd' ohn' Ende preißt." Nun allzumahl Im ganzen Thal Das Volk auf den Knien harrt im Gebeth, Und laut für das Heil des Herren fleht. Den Kaiser rührt's, der Bethenden Schall Bringt ihm zu Ohren der Wiederhall. Auch er bleibt knieen im Gebeth, Und Gott für das Wohl der Völker fleht, Schon flammt der Mond Am Horizont, Und herrlich das grünliche Firmament Von funkelnden Sternenheeren brennt. Des Himmels Pracht Erweckt mit Macht Die Sehnsucht zum himmlischen Vaterland, Ihm löset sich jedes irdische Band. Wo der Seraphim Harfe Jubel erklingt, Der Seligen Chor das H e i l i g singt, Wo das Leiden schweigt, die B e g i e r d e sich bricht, Zur ewigen Liebe, zum ewigen Licht, Dahin, d a h i n Schwingt sich sein Sinn, Und mit hoch empor gehobenen Händen Denkt er entfliehend sein Elend zu enden; Als schlank und fein Ein Bäuerlein, Wie der Blitz ihn blendend, nun vor ihm stund, Und grüßt ihn mit lieblich ertönendem Mund: "H e r r M a x , zum Sterben hat's wohl noch Zeit, Doch folget mir schnell. Der Weg ist weit." Der Kaiser entsetzt sich ob dem Gesicht, Und trauet den Augen und Ohren nicht. Und wie er schaut, Ihm heimlich graut; Denn es wall't um den Knaben gar sonderlich Ein dämmernder Schein, der nichts Irdischem glich. Doch der Kaiser in Hast Sich wieder faßt, Und fragt das Knäblein: "Wer bist du? - Sprich!" "Ein Bothe, gesandt um zu retten dich." "Wer zeigte dir an zur Klippe den Weg?" "Wohl kenn' ich den Berg und jeglichen Steg." "So hat dich der Himmel zu mir geschickt?" "Wohl hat er dein reuiges Herz erblickt." Drauf es sich dreht, Zur Höhlung geht, Und gleitet nun leicht durch den Riß in die Wand, Den vorher sein forschendes Auge nicht fand. Durch den Riß gebückt, Der Kaiser sich drückt; Sieh da hüpfet das Knäblein leuchtend voran, Durch steile Schluchten tief ab die Bahn. Wo funkelnd das Erz an den Wänden glimmt In der Tiefe der Schwaden aufblitzend schwimmt, Am Gewölb ertönt der Schritte Hall, Fern donnert des Bergstroms brausender Fall, Tiefer noch ab, Meilen hinab: Da gleitet das Knäblein in eine Schlucht, Die Fackel erlosch. - Mit den Händen bange nun sucht Max sich den Weg hinvor, Und dringt empor; Und schaut aufathmend der Sterne Licht, Und sucht den Knaben - und findet ihn nicht. Da faßt ihn ein Schauer. Nicht hat er geirrt. Wohl war es ein Engel, der ihn geführt. Und schon erkennt er Zierleins Thal, Hört brausen der Menge verworrenen Schall. Mit bebendem Tritt Er weiter schritt, Wie oft, ermattet, er weilen muß, Bis er naht dem weit erglänzenden Fluß. Noch stand er weit, Doch hocherfreut Schaut er den Priester bey Fackelglanz Stehn, unermüdlich mit der Monstranz. Und noch die treuen Gemeinden knien, Und heiß im Gebethe für ihn glüh'n. Sein Auge ward naß, sein Herz hoch schwoll, - 'S war ja von tausend Gefühlen voll. Schnell tritt er vor, Ruft laut empor: „L o b e t d e n H e r r n u n d s e i n e M a c h t ! S e h t m i c h h a t s e i n E n g e l z u r ü c k g e b r a c h t."
Confirmed by Peter Rastl with Schubert’s probable source, Heinrich J. v. Collin’s sämmtliche Werke. Vierter Band. Epische und lyrische Gedichte. Wien, 1813. Gedruckt und im Verlage bey Anton Strauß, pages 80-93; with Gedichte von H. J. v. Collin. Wien, 1812. Gedruckt und im Verlage bey Anton Strauß, pages 186-199; with and with Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst. Erster Jahrgang, 1810. Wien, gedruckt und im Verlage bey Anton Strauß. Montag den 8. und Mittwoch den 10. Januar 1810. Nr. 4 und 5, pages 19-21.
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