Linde Weste wehen, D 725

Gentle westerlies are stirring

(Poet's title: Linde Weste wehen)

Set by Schubert:

  • D 725
    for Mezzo and Tenor duet with piano
    Schubert did not set the lines in italics

    [April 1821]

Text by:

Christian Graf zu Stolberg-Stolberg

Text written 1786.  First published 1787.

Linde Weste wehen

Er.
Zu dem Bärgestirne
Floh von uns der Winter,
In des Pardels Hülle,
Mit bereiftem Haar;

Und vom blauen Himmel,
Blau und hell und heiter,
Schönste! wie dein Auge,
Schwebt der junge Lenz.

Um die goldnen Locken
Glänzet seines Kranzes
Blumenregenbogen
In der Sonne Strahl;

Schimmert in des Abends
Bräutlichem Erröten,
Wallt und wallt, und träufelt
Süßen Labetau.

Sie.
Linde Weste wehen,
Atmen Balsamdüfte
Von Jasmingesträuchen,
Und von Veilchenaun.

Auf des Baches Spiegel
Schwebt des Mandelbaumes
Bild, und mahlt die Welle
Mit des Purpurs Schein.

Auf den Blütenzweigen
Hüpft und regnet Rosen
Nieder, hüpft und wieget
Sich die Nachtigall.

Singe, liebe, kleine
Nachtigall! Es lauschen
Deinem Lenzgesange
Braut und Bräutigam.

Er.
Alles, o Geliebte,
Alles um uns her ist
Leben, alles Wonne,
Alles Blütenlenz!

Alles, o Geliebte,
Wäre Frost und Winter,
Wäre Tod und Trauer,
Liebtest du mich nicht!

Sie.
Nun, Geliebter, blühet
Unser Lenz der Liebe;
Nun bedrohn sie keine
Winterstürme mehr!

Diesem holden Lenze
Weichen alle Blumen,
Alles Westgesäusel,
Aller Vögel Chor!

Er.
Mädchen, wie des Baches
Welle, wallt dein Busen:
Wie des Taues Perle,
Glänzt dein Himmelsblick!

Deine Locke duftet
Blumen; Weste haucht dein
Odem; deine Stimm’ ist
Nachtigallgesang!

Gentle westerlies are stirring

He.
Towards the constellation of the bear
Winter has fled from us,
Into the leopard’s cave,
With hoary hair;

And out of the blue sky,
Blue and bright and cheerful,
Oh most beautiful one! like your eyes,
Young spring emerges.

Around his golden locks
Glows the garland
Of his rainbow of flowers
In the sunlight;

He shimmers in the evening
With the blushing of a bride,
He processes around and trickles
Sweet, soothing dew.

She.
The gentle west winds are stirring,
Breathing in the scent of balsam
From the jasmine bushes
And from the violet meadows.

On the mirroring stream
The image of the almond tree hovers,
And the waves are painted
With a crimson glow.

On the blossoming branches
Roses jump up and rain
Down, also jumping and rocking
Is the nightingale.

Sing, dear little
Nightingale! Listening
To your song of spring
Are bride and groom.

He.
Everything, oh beloved,
Everything around us here is
Life, everything is bliss,
Everything is blossoming spring!

Everything, oh beloved,
Would be frost and winter,
Would be death and mourning,
If you did not love me!

She.
Now, beloved, is the blossoming
Of our spring of love;
Now it cannot be threatened
By any more winter storms!

This beauteous spring
Is submitted to by all of the flowers,
All the westerly breezes,
All the choirs of birds!

He.
Girl, like the stream’s
Waves, your breast rises and falls.
Like the pearls of dew
Your heavenly glance shines out!

Your locks smell of
Flowers: West wind emit your
Breath: your voice is
The song of the nightingale!

Themes and images in this text:

Balm and balsamEast and WestFields and meadowsSmellsVioletsWind



The Deutsch catalogue listed this work at ‘Linde Lüfte wehen’ (Gentle breezes are stirring), but the wording was corrected in the 2006 NSA edition of the song. Peter Rastl has now identified the original source of the text as a passage from Stolberg’s, Otanes, a drama set in ancient Persia. ‘He’ is called Mardontes and ‘she’ is Gabena, and the stage direction indicates that they are singing to a string accompaniment.

Original Spelling

Linde Weste wehen

Er.
  Zu dem Bärgestirne
  Floh von uns der Winter,
  In des Pardels Hülle,
  Mit bereiftem Haar;

  Und vom blauen Himmel,
  Blau und hell und heiter,
  Schönste! wie dein Auge,
  Schwebt der junge Lenz.

  Um die goldnen Locken
  Glänzet seines Kranzes
  Blumenregenbogen
  In der Sonne Strahl;

  Schimmert in des Abends
  Bräutlichem Erröthen,
  Wallt und wallt, und träufelt
  Süßen Labethau.

Sie.
  Linde Weste wehen,
  Athmen Balsamdüfte
  Von Jasmingesträuchen,
  Und von Veilchenaun.

  Auf des Baches Spiegel
  Schwebt des Mandelbaumes
  Bild, und mahlt die Welle
  Mit des Purpurs Schein.

  Auf den Blüthenzweigen
  Hüpft und regnet Rosen
  Nieder, hüpft und wieget
  Sich die Nachtigall.

  Singe, liebe, kleine
  Nachtigall! Es lauschen
  Deinem Lenzgesange
  Braut und Bräutigam.


Er.
  Alles, o Geliebte,
  Alles um uns her ist
  Leben, alles Wonne,
  Alles Blüthenlenz!

  Alles, o Geliebte,
  Wäre Frost und Winter,
  Wäre Tod und Trauer,
  Liebtest du mich nicht!

Sie.
  Nun, Geliebter, blühet
  Unser Lenz der Liebe;
  Nun bedrohn sie keine
  Winterstürme mehr!

  Diesem holden Lenze
  Weichen alle Blumen,
  Alles Westgesäusel,
  Aller Vögel Chor!


Er.
  Mädchen, wie des Baches
  Welle, wallt dein Busen:
  Wie des Thaues Perle,
  Glänzt dein Himmelsblick!

  Deine Locke duftet
  Blumen; Weste haucht dein
  Odem; deine Stimm' ist
  Nachtigallgesang!

Confirmed by Peter Rastl with Schubert’s source, Gedichte der Brüder Ch. und F.L. Grafen zu Stolberg. Zweyter Theil. Neueste Auflage. Wien 1817. Bey B. Ph. Bauer, pages 122-124; and with Lyrische Anthologie. Herausgegeben von Friedrich Matthisson. Zwanzigster Theil. Zürich 1807, bey Orell Füssli und Compagnie, pages 153-155, here with the title Frühlingsfeier.

Note: This poem in its slightly different original form is part of Christian Stolberg’s drama Otanes, written in 1786 and published in Schauspiele mit Chören. Von den Brüdern Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg. Erster Theil. Carlsruhe, bey Christian Gollieb Schmieder, 1787, pages 285-288. Here it is the antiphon of Mardontes and Gabena in verses 1086-1141.

To see an early edition of the text, go to page 122  [136 von 354] here: http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ160626701