Viel tausend Sterne prangen, D 642

Many thousands of stars are are shining resplendently

(Poet's title: Das Feuerwerk)

Set by Schubert:

  • D 642
    for quartet (SATB) and piano
    Schubert did not set the stanzas in italics

    [1812]

Text by:

August Gottlob Eberhard

Text written probably 1807.  First published November 17, 1807.

Das Feuerwerk

Viel tausend Sterne prangen
am Himmel still und schön,
und wecken mein Verlangen,
hinaus aufs Feld zu gehn.

O ewig schöne Sterne
in ewig gleichem Lauf,
wie blick’ ich stets so gerne
zu eurem Glanz hinauf!

Doch horch! was schallt für ein Ton in mein Ohr!
Doch sieh! was hebt für ein Licht sich empor!
Was fliegen gen Himmel für leuchtende Flammen!
Was schlagen für kämpfende Gluten zusammen!
Was sprühen für glühende Funken umher!
Was saust in der Luft für ein brausendes Wehr!

Ein prachtvoll künstliches Spiel ist begonnen:
es drehen im Kreise sich stralende Sonnen!
es leuchten, wie Monde, in silberner Pracht
hellglänzende Kugeln im Dunkel der Nacht;
es wachsen, in wunderbar wechselnden Farben,
aus kaltem Boden viel feurige Garben;
es schleudern die Schwärmer, in taumelnder Wut,
nach allen Seiten die donnernde Glut;
es zischen und rasen empor die Raketen,
zu löschen den schimmernden Schweif des Kometen,
die stolzaufgerichteten Schla[n]gen, sie spei’n
hellloderndes Feu’r in den Himmel hinein,
und zitternd kommen dann Heere von Funken,
wie fallende Sterne, zur Erde gesunken.

Und wechselnd wecken den Wiederhall
Kanonendonner und Paukenschall,
und laut in die ernsten und lustigen Klänge
ertönt das Jauchzen der staunenden Menge.
Am Himmel das siegend beschämte Heer
der schweigenden Sterne sieht Niemand mehr!
Doch, stolz auf errungenen Lorbeer, schreitet
der Künstler daher, der das alles bereitet;
und Tausende huldigen, frank und frei,
dem Helden des Tages mit Jubelgeschrei. –

Aber aus ist schnell das schöne
angestaunte Feuerspiel;
stumm sind schon die Jubeltöne;
kurz war dieses Jubels Ziel.

Und der Held, der stolz entzündet
tausend heller Flammen Pracht,
geht von dannen, und verschwindet
still im Dunkel stiller Nacht.

Von den stolzen Meteoren
nirgends mehr die kleinste Spur,
denn ein flüchtges Spiel der Horen
war ihr flüchtger Schimmer nur.

Aber hell in dunkler Ferne –
nur beschämt von eitlem Wahn –
ziehn die ewig schönen Sterne
unverändert ihre Bahn.

Ihrer schönen Stralenkronen
unerreichte, stille Pracht
wird, wie heute, nach Äonen
leuchten noch in dunkler Nacht.

Und in ihren Schimmer treten
wird noch dann des Staubes Sohn,
um entzückt hinauf zu beten
zu des ewgen Geistes Thron.

Erd’ und Himmelspracht verkünden:
“Alles Menschenwerk vergeht!
Held und Meteor verschwinden!
Nur, was göttlich ist, besteht!”

Many thousands of stars are are shining resplendently

Many thousands of stars are shining resplendently
in the sky, silent and beautiful,
and they awaken my desire
to go out into the fields.

Oh, eternally beautiful star,
eternally following the same course,
how much I always enjoy looking
up to your glowing light! –

But listen! What a note is ringing in my ears!
But look! What a light is rising up there!
What blazing flames are flying up into the sky!
What beating together of battling embers there is!
What flashing around of glowing sparks there is!
What a roaring fight is reverberating in the air!

A majestic artistic performance has begun:
shining suns are spinning in a circle!
Like moons in silver splendour comes light
from brightly shining bullets in the darkness of the night;
in wonderfully changing colours appear
many fiery beams out of the cold earth;
the jumping jacks are spinning in a giddy fury,
there is a thundering glow from all sides;
rockets race up with a whizz
to extinguish the shimmering tail of the comet,
the proudly erect snakes spitting
brightly blazing fire up into the sky,
and then an army of sparks comes quaking
like falling stars sinking to earth.

And things change as an echo emerges
From the thunder of the cannon and the beating of the drums,
and loud amongst the earnest and delighted sounds
rings out the rejoicing of the astonished crowd.
In the sky the increasingly embarrassed host
of silent stars is no longer visible to anyone!
However, proudly onto the laurels awarded him steps
forward the artist, the one who had prepared it all;
and thousands pay homage to him, sincerely and freely,
raising a cry of jubilation to the hero of the day. –

But it is soon over, the beautiful,
astonishing firework display;
the notes of jubilation are now silent;
the end point of this celebration was short.

And the hero, who proudly ignited
the splendour of a thousand bright flames,
goes away from there, and disappears
quietly into the darkness of a silent night.

Of those proud meteors
there remains not the slightest trace,
for they were a transitory game on the part of the fates,
their glow was only transitory.

But bright in the dark distance –
simply embarrassed by this futile madness –
the eternally beautiful stars follow
their course unchanged.

Their beautiful beaming crowns,
their unattainable quiet splendour
will, aeons from now, like today,
continue to shed light into the darkness of night.

And stepping into their shimmering light
even then will come the son of dust,
who, in order to be delighted, will pray
before the throne of the eternal spirit.

The splendours of earth and heaven declare:
“All human works will pass away!
Heroes and meteors will disappear!
Only what is divine will remain!”

Themes and images in this text:

EternityFields and meadowsHeaven, the skyNoise and silenceStars



The fact that Schubert set only the first two stanzas of this poem to music means that we miss the essential moral of the story: the eternal beauty of the stars, always travelling in their fixed course whenever we look up at them, serves as a reminder of the transcience of human striving and achievement. The firework display that Schubert omitted presents a thrilling moment when the stars are hidden by brighter, louder flashing and burning. This in turn gives way to applause and adulation for the designer of the pyrotechnics, but this too is short-lived. We are invited to reflect on the contrast between this and the calmer, steadier light display put on for us every night, and above all the divine designer of these cosmic fireworks.

Original Spelling and note on the text

Viel tausend Sterne prangen 

Viel tausend Sterne prangen 
am Himmel still und schön, 
und wecken mein Verlangen, 
hinaus aufs1 Feld zu gehn.  

O, ewig schöne Sterne, 
in ewig gleichem Lauf, 
wie blick' ich stets so gerne 
zu eurem Glanz hinauf! -  

Doch horch! was schallt für ein Ton in mein Ohr! 
Doch sieh! was hebt für ein Licht sich empor! 
Was fliegen gen Himmel für leuchtende Flammen! 
Was schlagen für kämpfende Gluthen zusammen! 
Was sprühen für glühende Funken umher! 
Was saust in der Luft für ein brausendes Wehr!  

Ein prachtvoll künstliches Spiel ist begonnen: 
es drehen im Kreise sich stralende Sonnen! 
es leuchten, wie Monde, in silberner Pracht 
hellglänzende Kugeln im Dunkel der Nacht; 
es wachsen, in wunderbar wechselnden Farben, 
aus kaltem Boden viel feurige Garben; 
es schleudern die Schwärmer, in taumelnder Wuth, 
nach allen Seiten die donnernde Gluth; 
es zischen und rasen empor die Raketen, 
zu löschen den schimmernden Schweif des Kometen, 
die stolzaufgerichteten Schla[n]gen, sie spei'n 
hellloderndes Feu'r in den Himmel hinein, 
und zitternd kommen dann Heere von Funken, 
wie fallende Sterne, zur Erde gesunken.  

Und wechselnd wecken den Wiederhall 
Kanonendonner und Paukenschall, 
und laut in die ernsten und lustigen Klänge 
ertönt das Jauchzen der staunenden Menge. 
Am Himmel das siegend beschämte Heer 
der schweigenden Sterne sieht Niemand mehr! 
Doch, stolz auf errungenen Lorbeer, schreitet 
der Künstler daher, der das alles bereitet; 
und Tausende huldigen, frank und frei, 
dem Helden des Tages mit Jubelgeschrei. -  

Aber aus ist schnell das schöne 
angestaunte Feuerspiel; 
stumm sind schon die Jubeltöne; 
kurz war dieses Jubels Ziel.  

Und der Held, der stolz entzündet 
tausend heller Flammen Pracht, 
geht von dannen, und verschwindet 
still im Dunkel stiller Nacht.  

Von den stolzen Meteoren 
nirgends mehr die kleinste Spur, 
denn ein flüchtges Spiel der Horen 
war ihr flüchtger Schimmer nur.  

Aber hell in dunkler Ferne - 
nur beschämt von eitlem Wahn - 
ziehn die ewig schönen Sterne 
unverändert ihre Bahn.  

Ihrer schönen Stralenkronen 
unerreichte, stille Pracht 
wird, wie heute, nach Aeonen 
leuchten noch in dunkler Nacht.  

Und in ihren Schimmer treten 
wird noch dann des Staubes Sohn, 
um entzückt hinauf zu beten 
zu des ewgen Geistes Thron.  

Erd' und Himmelspracht verkünden: 
"Alles Menschenwerk vergeht! 
Held und Meteor verschwinden! 
Nur, was göttlich ist, besteht!"


1  Schubert changed the original 'ins' (into) to 'aufs' (onto)

Confirmed by Peter Rastl with Zeitung für die elegante Welt. Siebenter Jahrgang. 1807. Leipzig, bei Georg Voß. No.184. Dienstags den 17. Novbr. 1807, pages 1467-1468; and with Gesammelte Schriften von A. G. Eberhard. Achtzehntes Bändchen. Halle, Rengersche Verlagsbuchhandlung. 1830, pages 41-45. NB Eberhard’s title was ‘Das Feuerwerk’ (The fireworks).

To see an early edition of the text, go to: https://download.digitale-sammlungen.de/BOOKS/download.pl?id=bsb10532403